Die Kultur einer Stadt ist undenkbar ohne all diejenigen, die für Kunst und Kultur arbeiten, scheinbare „Nebenrollen“ besetzen, die technischen und strukturellen Grundlagen organisieren und sichern. Von der Mitarbeiterin im Museumsshop bis zum Filmvorführer im Programmkino, vom Einlasspersonal im Theater bis zum Sponsor in der Chefetage. Die gar nicht so kunst- und kulturfernen Geister sollen in ihrer Arbeit für das kulturelle Gut porträtiert und ihr persönliches Verhältnis zu Kunst und Kultur erforscht und dokumentiert werden.
Mit den Kulturköpfen wollen wir das unterirdische Geflecht sichtbar machen, das es in einer Stadt braucht, damit an der Oberfläche der Kulturpilz sich entfalten kann.
Die Stücke sollen mehrere mediale Ebenen miteinander verbinden und in mehreren Medien nutzbar sein: Radiobeitrag, Fotos, Online-Präsentation gehören genauso dazu, wie die weitere Verarbeitung für Printmedien.
Doch bei der Darstellung des nützlichen Geflechtes wollen wir nicht stehen bleiben, sondern auch sichtbar machen, welche hochgradig kreativen Geschöpfe auf diesem Geflecht ihre Wirkung entfalten. Sprich: die exzeptionellen künstlerischen Talente dieser Stadt sollen im Rahmen einer zweiten Kulturköpfestaffel vorgestellt und ihre künstlerischen Wurzeln erforscht werden. Wobei es uns nicht um das „Starbild“ geht, sondern um die kreative Besonderheit der Künstlerin, des Künstlers und um ihre/seine Verbindung zum Kulturgeflecht, bzw. um ihre Beziehungen zur Stadt und Region und besonders: um ihre Wirkung darüber hinaus.
Wen aus Bremen kennt die Welt, wen aus Bremen muss die Welt unbedingt kennen lernen.
In einer dritten Staffel sollen dann die institutionellen Kulturköpfe ihre Widerspiegelung finden: Museumsleiter, Theaterdirektoren, Öffentlichkeitsarbeiter, Hochschulprofessoren, aber auch Sponsoren, Kulturverwandte.
Alle drei „Kulturebenen“ sollen in der nächsten Projektstufe miteinander in Beziehung gesetzt werden. Nicht im Sinne einer einfachen Ver“link“ung, sondern im Sinne aktiver Beziehung, die durchaus auch Reibungscharakter haben kann. Wer streitet mit wem worüber? Wer steht in positiver Konkurrenz? Wer arbeitet (überraschend) zusammen?
So wird Stück für Stück, Porträt für Porträt, ein Abbild des kulturellen Netzes der „eigensinnigen Stadt“ entstehen. Das Kulturköpfeprojekt ist ein zeitlich offenes Projekt, das langfristig und nachhaltig ein „Archiv der Kulturarbeiter“ eine Plattform lebendiger Kultur entwickelt. |