Mitwirkende Moderation: Andree Pfitzner Gast: Julia Baier
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Live aus der Schokoladenfabrik
Irgendwie kennen wir sie schon - zumindest ihre Fotos, denn Julia Baier ist die Kulturkopf-Fotografin. Ihr Auftrag: Jeden Kulturkopf ins rechte Licht zu rücken. Ihr Spezialgebiet: Das Portrait. Sie gilt als Menschenfreund und wird auch öfter mal eingesetzt, wenn gemunkelt wird, dass der zu fotografierende schwierig ist. Wie zum Beispiel im letzten Mai, da fotografierte sie Wolfgang Joop für die FAZ.
Lange war die gebürtige Augsburgerin und in Passau Aufgewachsene in Bremen, studierte hier Psychologie, Französisch, Kunst und später Graphikdesign. Seit 1998 arbeitet sie als freischaffende Fotografin und fotografiert unter anderem die deutsche Kammerphilharmonie Bremen, auch mal auf deren weltweiten Tourneen. So war sie letztes Jahr mit ihnen in Amsterdam, Paris und New York. Baier arbeitete für die taz Bremen und für das Team um Martin Heller zur Bremer Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas. So hatte sie fast alle, die in Bremen Kultur machen, denken und ermögliche, schon vor der Kamera - und sie entführt ihre "Opfer" gerne in überraschende, angenehme Umgebungen; scheinbar vertraut, "aber nicht so ganz": Da sitzen Manager plötzlich im Grünen oder in einer Industriebbrache, Kulturpolitik stehen plötzlich zwischen Werderfans am Osterdeich, und auch von ganz Unbekannten werden "Homestories" interessant.
Sie verführt ihre zu porträtierenden Gäste zu einem kleinen Blick über den Tellerrand, eine Drehung weiter zu einer besonderen Facette: Es ist schön von ihr fotografiert zu werden, finden viele. Wie Besuch in der Maske, beim Friseur: Julia Baier kümmert sich. Die Fotografin bekam viele Preise, unter anderem 2003 den Förderpreis vom Bund freischaffender Fotodesigner. Sie stellte in Bremen, Aachen, Berlin, Hamburg und Köln aber auch in Paris, Istanbul und Japan aus. Mit ihren Kollegen Michael Jungblut und Kay Michalak ging sie vor zwei Jahren nach Berlin in eine ehemalige Schokoladenfabrikhalle: Wo früher der Sarotti-Mohr residierte, wurde aus der Fotoetage Bremen die Fotoetage Berlin. "Das Klima war einer der Hauptgründe" sagt sie - und dass man "beruflich in Bremen irgendwann an seine Grenzen stößt", was zur Zeit viele Kreative so sehen: "Die Kulturhauptstadt war meine letzte Hoffnung", sagt Julia Baier.
Trotzdem bleibt sie Bremen treu, die Stadt eines ihre Arbeits- und Interessenfelder. Ihre "KulturKöpfe", übrigens, kann man unter www.KulturKoepfe.de alle kennenlernen. Julia Baier ist am Samstag als Kulturkopf zum Radiofrühstück bei Moderator Andrée Pfitzner in der Schwankhalle zu Gast - von 12 bis 14 Uhr live zu hören im Bürgerfunk auf UKW 92,5 MHz, oder auch als Livestream und Podcast im Internet unter www.schwankungen.de (eoe) |
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 | KULTURKOPF JULIA BAIER 27.01.07 -
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